Telegramme der "Neuen Freien Presse".

Paris, 21. November. Die Auslieferung Arton ’s zieht sich in die Länge. Der Polizei-Commissar Cochesert bleibt noch einige Tage in London, um die saisirten Papiere zu ordnen. Unter denselben soll sich ein vor Kurzem eingetroffener Brief eines hohen richterlichen Functionärs in Paris an Arton befinden. Man berichtet, daß Arton bei seiner Einschließung in Holloway den Wunsch aussprach, nicht jene Zelle zu bewohnen, die seinerzeit Oskar Wilde beherbergte. Er sprach diesen Namen mit Abscheu aus. Der Director beruhigte ihn, indem er versicherte, Arton werde jene Zelle erhalten, die vor ihm schon andere Franzosen bewohnt hätten, z.B. der Anarchist Meunier. Arton erwiderte: Sie betrachten mich also als politischen Verhafteten. Sehr gut und sehr richtig, ich bin auch nichts Anderes.” Diese Bemerkung befriedigte ihn selbst. Bald aber verfiel er in Nervosität und weinte. Als er sich beruhigt hatte, sagte Arton. „Wenn die politische Leidenschaft sich nicht in meine Sachen mengte, wäre ich ganz ruhig. Man wird sich weniger um die Thatsachen kümmern, als um die politische Legende, die sich um mich gebildet hat.” Auch bemerkte er: „Man fürchtet mich und meine Listen. Ja, die famosen Listen! Ich büße jetzt für dieselben, ohne sie würde man mich in Ruhe gelassen haben. Ich bereite meine Vertheidigung vor und verlasse mich auf die englische Justiz. Ich bin sicher, nach England zurückzukehren, aber nicht, um wieder nur zwölf Shillinge per Tag zu verdienen, denn seit Monaten lebte ich von nur zwölf Shillingen täglich. Sehen Sie, so sieht der Prasser aus.”

Telegrams from the "Neue Freie Presse".

Paris, November 21st. Arton's delivery is dragging on. Police Commissar Cochesert remains in London for a few days to sort out the papers. Among them is said to be a letter to Arton from a high-ranking judicial functionary in Paris. It is reported that when Arton was locked up in Holloway, he expressed a wish not to occupy the cell that once housed Oskar Wilde. He spoke that name with disgust. The director reassured him by assuring him that Arton would be given the cell that other Frenchmen had occupied before him, such as the anarchist Meunier. Arton replied: So you consider me a political prisoner. Very good and very right, I'm nothing else either." This remark satisfied himself. But soon he became nervous and wept. When he had calmed down, Arton said. "If the political passion didn't interfere with my things, I would be quite calm. They will care less about the facts than about the political legend that has grown up around me." He also remarked: “People fear me and my tricks. Yes, the famous lists! I am now paying for them, without them I would have been left alone. I am preparing my defense and relying on English justice. I am sure of returning to England, but not to earn only twelve shillings a day again, for for months I have been living on only twelve shillings a day. Look, that's what the glutton looks like."

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